"Bambule Randale wir kommen von der Saale"
Bei einem Kuschelurlaub in Halle lies
ich es mir nicht nehmen mir zusammen mit meinem Engel ein wenig Ostalgie in Sachen
Fussball zu geben. Mit dem Spiel des HFC gegen Jena stand dann auch ein alter Klassiker
der DDR Oberliga an. Jena brauche ich ja wohl
nicht weiter vorstellen, da die bei uns wohl seit ihrem Gastspiel in der Regionalliga Süd
jeder kennt. Höchstens vielleicht das man in Jena den sofortigen Wiederaufstieg anpeilt
und gut in die Saison gestartet ist und dabei sofort die Spitzenposition der Oberliga Süd
erobert hat. Alexander Jovic (in der zweiten Liga mal kurz beim OFC) hat Jena übrigens in
Richtung Ferenczvaros Budapest verlassen.
Der Hallesche FC ist erst im zweiten Jahr wieder in der Oberliga und hat mindestens das Potential eines Regionalligisten. Das Kurt-Wabbel-Stadion ist ein für den Osten typisches Stadion (mit Laufbahn, kaum überdacht) in dem 23860 Zuschauer Platz finden. Der Klub bekam auf Grund der Geschichte in Deutschland immer wieder einen neuen Vereinsnamen. So fing er als FC Glaucha an, um dann in einem bunten Wechselspiel der Namensgebung fortzufahren. Vorläufer des HFC waren SG Freiimfelde Halle, ZSG Union Halle, SV Turbine Halle, SC Chemie Halle Leuna, SC Chemie Halle und FC Chemie Halle. Seit dem Juni 1991 heißt man nun Hallescher FC aber die Fans blieben dem Namen "Chemie Halle" treu. Für mich stellt sich halt die Frage warum man in einer solchen Stadt wie Halle nur zwischen 1000 und 3500 Fans ins Stadion locken kann. Die Region macht mir einen sehr Fussballinteressierten Eindruck und mit dem VFL Halle ist der größte Konkurent (der aber auch nicht gerade viele Zuschauer hatte) in die ewigen Fussball-Jagdgründe (Landesliga) zurück gezogen.
Aber jetzt erstmal zum Spiel. Jena war der
klarer Favorit doch was sie boten war nicht meisterlich. Der HFC hatte eigentlich das
Spiel zu jeder Zeit im Griff, nur fehlte ihm das nötige Glück welches Carl Zeiss schon
nach 10 Minuten besaß. Bei einem Angriff kam ein Jenenser Spieler kurz vor dem Strafraum
zu Fall und zum Wunder der Fans gab der Schiri Elfmeter, welcher von Holetschek dankend
verwandelt wurde. Die HFC Fans ließen sich aber nicht die gute Stimmung verderben und
feuerten ihre Mannschaft weiter an. Mit Lesch und Wellington hatte der HFC die nach meiner Meinung besten Spieler auf dem
Feld, doch Chemie konnte trotz der guten Torchancen und der Unsicherheit vom Jenaer Keeper
seine Chancen nicht verwerten. So ging Jena als sehr glücklicher Sieger vom Platz und
ließ sich von den 500 mitgereisten Anhänger feiern. Die offizielle Zuschauerzahl der
Partie war übrigens 3527 Zuschauer was die Fans um mich rum mit einem sehr zufriedenen
Nicken zu Kenntniss nahmen.
Die Stimmung im Halle Block war über das ganze Spiel her gesehen sehr gut und hatte mitte der zweiten Halbzeit seinen Höhepunkt als die Stimmung sehr agressiv wurde. Aber genau diese Agressivität liebe ich nun mal am Fussball. Unsere Ultras könnten sich auch mal ein Beispiel an den Ufftas der "Saale Front" nehmen. An der Saale ist man nämlich um einiges Kreativer was eine Uffta aber auch manchmal zu sehr in die Länge zog. Lustig fand ich zwei Ordner die wohl die großen Zampanos der Ordnertruppe waren. Der eine hatte immer sein Handy in der Hand und zeigte ständig ins Publikum und der andere brannte während des Spiels mal locker das Klopapier, welches von den Fans auf das Spielfeld geworfen wurde, in einem offenem Feuer am Spielfeldrand ab. Nach dem Spiel kam es dann noch einmal zu ein paar Schubsereien außerhalb des Stadions, welche aber wohl keine größeren Folgen hatte.
Alles in allem ein sehr schöner Fussballabend der Lust auf mehr macht. Ich komme wieder.
Hier noch ein Link zur Chronik
des HFC
http://www.hallescherfc.org/verein/chronik.htm
Fotos: http://www.hallescherfc.de
Tarantino